Eigentlich haben wir schon verloren - wie wollen es nur
nicht wahrhaben. Dies bezeugt Serge ein guter Freund meines Mannes und SAP
Mitarbeiter. …und ich glaube auch meine Kollegin Anita. Indem sie dies denkt,
hat das wie eine ambivalenten linken Nachdruck.
Vielleicht zeugt es auch vom Mut sich der Realität zu stellen und sich
nicht in der Illusion zu verlieren noch gegen den Kapitalismus kämpfen zu
wollen, den wir schon längst leben. Ich weiß nicht, ob ich so stark bin mir
dies einzugestehen. Ich war schon immer bis an das äußerste Idealistisch und
kämpferisch - vielleicht auch immer ein bisschen durch die rosarote Brille -
weil ich so zu den Guten gehöre will oder ich weiß nicht. Manchmal nerven mich
meine Moralpauken selbst und ich versuche schon angestrengt im Sinne der
Erkenntnistheorie zu argumentieren.
Dennoch möchte ich mich mit meinem Handeln wohl fühlen -
auch wenn ich nicht unbedingt eine gerechte Form des Sozialismus damit
auslöse. Doch das ist gerade die Herausforderungen - in
dieser Scheinrealität seine eigene Identität zu erhalten. Vor ein paar Jahren
noch wusste ich nicht was eine damaliger Freund damit meinen könnte, dass es
bereits wichtig ist, dass wir ein Bewusstsein haben was geschieht und kritisch
darüber denken. Für mich stand immer das Handeln im Vordergrund. Typisch „we are
the blind youth“. Wenige Jahre bzw. Monate später musste ich selbst erkenne wie
gerne sich junge StudentInnen und engagierte Menschen in einen blinden
Aktionismus werfen und nicht merken, dass dieser von anderen durch Manipulation
missbraucht wird.
Irgendwie mag ich diesen Ärger in mir und doch fällt es mir
mit meine fast 30 Jahren noch schwer in zu kanalisieren.
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