Freitag, 31. Januar 2014

Psychoanalytische Erklärung von Rassismus

Ausschnitt aus  "Die Geschichte vom weißen Zebra - oder: Seelische Ursprünge des Rassismus"

von Thomas Auchter

In diesem Sinne verstehe ich eine übermäige Fremdenangst ("Xenophobie") und den Fremdenhass als Symptome, als Ausdruck einer Störung der narzisstischen Regulation im Sinne einer solchen Spaltung.
Meine Hauptthese lautet dementsprechend: übermäige Fremdenangst und Fremdenhass sind aus psychoanalytischer Sicht Produkte oder Symptome einer Störung des narzisstischen Regulationssystems, mit anderen Worten einer massiven Gefährdung oder Kränkung des Selbst- bzw. Selbstwertgefühls. Daraus resultiert psychologisch betrachtet der Rassismus. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus stellen einen auf sozialer Ebene missglückenden Versuch einer Reparation von beschädigtem Narzissmus dar - durch Externalisierung und Projektion des "eigenen fremden Bösen". Dies ist auf der subjektiven, d.h. narzisstischen Ebene jedoch eine zum gegebenen Zeitpunkt "bestmögliche" und damit vorübergehend "erfolgreiche" Bemühung einer Selbst-Heilung. Da die narzisstische Wunde aber auf diese Weise nicht dauerhaft zu schließen ist, kommt es zu ständig neuen und schließlich immer monströseren Bemühungen um Selbst-Stabilisierung. Mit anderen Worten: "Der Wahn der Fremdenfeindlichkeit beziehungsweise des Rassismus macht (unbewusst) einen Sinn! " - "Wahn-Sinn".

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