In meiner Gedankenwelt ist alles so berauschend, spannend
und klug. Deswegen ist die Angst umso größer es auszusprechen oder gar zu
Papier zu bringen – da es dann auf einmal Nichtig und klein wirken könnte
Ich sehe den Penisneid darin begründet, da dass Mädchen
schon frühzeitig in der Familie/Gesellschaft erfährt, dass ein Junge mehr wert
ist, erstrebenswerter und mehr Aufmerksamkeit erhält.
Dadurch drängt sich dem Mädchen die große Frage nach dem
Warum auf, die sich durch ein Mehr an einem Körperteil begreiflich im
Kindessinne erklären lässt.
Die Mutter sieht die Geburt eines Junges auch heute noch oft
als eine narzisstische Aufwertung ihrer selbst. Dies bekommt auch die ältere
Tochter zu spüren.
Einen Penis kann der Junge herzeigen, vergleichen und in
Konkurrenz mit treten. Wahrscheinlich kommt er auch durch das nach Außen racken
des Körperteils schneller zur Erkundung und damit der Entdeckung der
Stimulierfähigkeit.
Würde dies bestätigen, dass der Mann biologisch besser
ausgestattet ist als die Frau und daher auf natürliche Weise mehr Wert.
Wenn das Mädchen nicht sogleich erkennen müsste, dass sie
nicht gleichwertig mit dem Jungen gesehen und behandelt wird, würde sich auch
nicht die unnötige Frage nach dem Warum entstehen. Junge und Mädchen wären
lediglich anatomisch unterschiedlich, was der Lustbefriedigung bzw. der
Fortpflanzung ganz dienlich scheint.
Als Ausgleich erkennt das Mädchen ihre Aufwertung darin,
dass sie erfährt, dass lediglich Frauen Kinder kriegen können und wertet die Frau
als Mutter und Trägerin des Kindes in ihrem Leib stark auf.
Dies führt bei der modernen Frau zum Konflikt. Sie will sich
als Frau nicht auf das Kinderkriegen reduzieren lassen, aber gleichzeitig
handelt es sich bei der Schwangerschaft und dem neuen Leben gebären, um eine
Fähigkeit die dem Mann nicht zu Teil wurde.