Ich weiß nicht so recht, ob der Titel so passend gewählt ist. Vielleicht sollte ich lieber von Trauern in der Diaspora sprechen. Leider ist es wahrscheinlich nicht ungewöhnlich, dass Menschen ihren Vater oder ihre Mutter für 11 Jahre nicht sehen, weil man bzw. frau weit voneinander weg leben. Dass der Tod davor keine Rücksicht nimmt, musste auch mein Mann erfahren. Im Sommer nach seinem Studiumabschluss planten wir zusammen seine Eltern in Kamerun zu besuchen. Zu spät - wie sich herausstellte. Das Leben ist widersprüchlich und unberechenbar.
Die sich hier in der Diaspora entwickelte Tradition, forderte, dass mein Mann eine Trauerfeier organisiert. Eigentlich konnte ich mir wenig darunter vorstellen, da ihm die ganze Aktion sowieso zuerst mehr überforderte, als erfreulich erschien, fragte ich auch nicht weiter nach. Nur die wenigstens kannten seinen Vater und doch sind dutzende Bekannte, Freunde und seine Cousins mit Familie gekommen, um ihn in dieser Zeit beizustehen. Die Frauen seines Vereins organisierten sich und bereiteten Snacks für ca. hundert Personen vor (Eier mit scharfer Soße, Bengé, Kochbananen, Hähnchen, Fleischbällchen). Doch zuerst wurden viele christlich französische Lieder, teilweise Mehrstimmig, Männer und Frauen im Chanon angestimmt. Sein ältester Cousin übernahm das Wort und stellte kurz den verstorbenen Vater vor. Dabei vergaß er nicht zu erwähnen, dass er noch im Alter von 66 Jahren noch sehr aktiv war - und seine zweite Frau vor einem Jahr einen kleinen Sohn zu Welt brachte.
Immer wieder erhebte sich jemand neues um A. mit ihren oder seinen Wort Kraft zu geben, ihn für sein Engagement zu loben oder ihm in Gedanken auf seinen schweren Weg nach Kamerun zu begleiten. Diese Anteilnahme berührte mich sehr. Ich hätte dies nicht erwartet. Auch dass tatsächlich alle Menschen kamen, die meinem Mann hier in Berlin viel bedeuten. Ich hatte viele Jahre nicht mehr gesehen. Auch wenn ich vielleicht nur ein viertel verstand (mein Französisch lässt zu wünschen ürbrig), wurde mir bewusster wie sich mein Mann fühlen muss. Es war eine schmerzliche Erfahrung, aber vorallem hat es mich meinen Mann, seinen Bekannten und vielleicht auch seiner Familie näher gebracht. Ich bin sehr dankbar, erleben zu dürfen, wie selbstverständlich gegenseitige Hilfe sein kann.
Samstag, 29. Dezember 2012
Donnerstag, 27. Dezember 2012
Von der Kunst, sich durchzumogeln
Ich weiß nicht in wen oder was ich mich eher verliebte Freddie Highmore oder den Film. Nur wirklich gute Film schaffen, es dass bei einem danach eine gewisse Leichtigkeit eintritt. Auch wenn der Film bereits zu Ende ging, trägt einen die Kunst weiter.
Wie Recht hast du George (Prodagonist), dass die Welt da draussen äußerst unauthentisch ist. Im Alter von 15 bzw. 16 Jahren habe ich mit meinem Banknachbar fast täglich philosophische Mails geschrieben. Nicht dass diese große Erkenntnisse hervorbrachten - dennoch waren Sie authentisch.
Wie Recht hast du George (Prodagonist), dass die Welt da draussen äußerst unauthentisch ist. Im Alter von 15 bzw. 16 Jahren habe ich mit meinem Banknachbar fast täglich philosophische Mails geschrieben. Nicht dass diese große Erkenntnisse hervorbrachten - dennoch waren Sie authentisch.
Die Zeiten bleiben, die Jahre gehen - ich bin im Wandel
Eigentlich wollte ich den Abschnitt beginnen, dass ich froh darüber bin, dass die Weihnachtstage mich die Turbulenzen der letzten Wochen vergessen ließen. Jedoch muss ich bei genauerer Betrachtung erkennen, dass selbst während dieser schönen Tage, nicht alles gut war und ich vielmehr lernte das Leben anders zu sehen.
Meine Freundin hatte nach einer sehr schweren Geburt, nach der ihr kleiner Sohnemann sogleich in eine andere Klinik verlegt werden muss, nun kurz vor Weihnachten wieder zu Hause angekommen, nochmals erhebliche Blutungen erlitten und musste sich einer Not-OP unterziehen. Heilig Abend verbrachte sie und ihr drangsalierte Körper im Krankenhaus. Sie meinte ohne die Blutzufuhr, die sie vorerst direkt nach der Geburt abwehren wollte, hätte sie es wahrscheinlich nicht überlebt. Dennoch - Sie ist auf dem Weg der Besserung, unterstützt durch ihre bessere Hälfte und der Kleine ist quietschfidel.
Es waren wunderschöne Momente mit meinem Liebsten. Wir gingen einfach schön miteinander um und genossen jeden Augenblick zusammen. Toll war natürlich das erste Weihnachten mit meinen beiden Nichten. Es ist schon schön, zu merken dass sie gerne mit ihrer Tante und Patin zusammen sind. Mit meinem Patenkind kann ich mich nun in richtige Phantasiewelten einspinnen. Es ist beeindruckend zu merken, welchen Spaß sie entwickelt, wenn wir gemeinsam kleine Träume aufbauen. Ich bin dann auch selbst von mir überrascht, wie selbstverständlich diese kreativen Einfälle fließen. Das tut verdammt gut, weil ich auf diese Art und Weise lerne loszulassen. Anders funktioniert es nicht. Natürlich begleitete auch die Krankheit meines Vaters das Weihnachtsfest. Ich war sehr dankbar, dass er Heilig Abend und den 1. Weihnachtstag mit uns verbringen konnte. Das schlimmste wäre gewesen, wenn ich ihn schon dann mit meinem verdammten Schnupfen angesteckt hätte. Es ist traurig sich eingestehen zu müssen, dass wir nur noch wenige Weihnachten zusammen feiern können. Dennoch bin ich froh, dass ich Abschied nehmen darf. Dass wir uns Zeit lassen können, alle Fragen zu beantworten und bewusste Momente in unserer Vater-Tochter-Beziehung erleben dürfen. Meine bessere Hälfte hatte diese Chance nicht. Wir feiern morgen die Trauerfeier für seinen Vater. Am 31.12 fliegt er nach Kamerun, um die Beerdigung vorzubereiten. Mit diesem Ereignis schwankt wie aus dem Nichts, seine Familie in mein Leben.... und in seines. Nun soll er nach 11 Jahren unvorbereitet nach Kamerun reisen, um seinen Vater zu verabschieden, den er ebenso lange nicht gesehen hatte.
Ich werde am 2. Januar meine neue Arbeit beginnen - gewiss mit Engagement, aber ohne große Erwartungen. Am 5. Januar werden ich das Neujahr- Orakel befragen. Die Zeiten bleiben turbulent.
Meine Freundin hatte nach einer sehr schweren Geburt, nach der ihr kleiner Sohnemann sogleich in eine andere Klinik verlegt werden muss, nun kurz vor Weihnachten wieder zu Hause angekommen, nochmals erhebliche Blutungen erlitten und musste sich einer Not-OP unterziehen. Heilig Abend verbrachte sie und ihr drangsalierte Körper im Krankenhaus. Sie meinte ohne die Blutzufuhr, die sie vorerst direkt nach der Geburt abwehren wollte, hätte sie es wahrscheinlich nicht überlebt. Dennoch - Sie ist auf dem Weg der Besserung, unterstützt durch ihre bessere Hälfte und der Kleine ist quietschfidel.
Es waren wunderschöne Momente mit meinem Liebsten. Wir gingen einfach schön miteinander um und genossen jeden Augenblick zusammen. Toll war natürlich das erste Weihnachten mit meinen beiden Nichten. Es ist schon schön, zu merken dass sie gerne mit ihrer Tante und Patin zusammen sind. Mit meinem Patenkind kann ich mich nun in richtige Phantasiewelten einspinnen. Es ist beeindruckend zu merken, welchen Spaß sie entwickelt, wenn wir gemeinsam kleine Träume aufbauen. Ich bin dann auch selbst von mir überrascht, wie selbstverständlich diese kreativen Einfälle fließen. Das tut verdammt gut, weil ich auf diese Art und Weise lerne loszulassen. Anders funktioniert es nicht. Natürlich begleitete auch die Krankheit meines Vaters das Weihnachtsfest. Ich war sehr dankbar, dass er Heilig Abend und den 1. Weihnachtstag mit uns verbringen konnte. Das schlimmste wäre gewesen, wenn ich ihn schon dann mit meinem verdammten Schnupfen angesteckt hätte. Es ist traurig sich eingestehen zu müssen, dass wir nur noch wenige Weihnachten zusammen feiern können. Dennoch bin ich froh, dass ich Abschied nehmen darf. Dass wir uns Zeit lassen können, alle Fragen zu beantworten und bewusste Momente in unserer Vater-Tochter-Beziehung erleben dürfen. Meine bessere Hälfte hatte diese Chance nicht. Wir feiern morgen die Trauerfeier für seinen Vater. Am 31.12 fliegt er nach Kamerun, um die Beerdigung vorzubereiten. Mit diesem Ereignis schwankt wie aus dem Nichts, seine Familie in mein Leben.... und in seines. Nun soll er nach 11 Jahren unvorbereitet nach Kamerun reisen, um seinen Vater zu verabschieden, den er ebenso lange nicht gesehen hatte.
Ich werde am 2. Januar meine neue Arbeit beginnen - gewiss mit Engagement, aber ohne große Erwartungen. Am 5. Januar werden ich das Neujahr- Orakel befragen. Die Zeiten bleiben turbulent.
Sonntag, 16. Dezember 2012
Samstag, 15. Dezember 2012
Welcher Wandel?
Lieber Leser und Leserinnen,
vor kurzem befand ich mich wohl in einer kleinen Blog-Krise. Wahrscheinlich ist dies normal und sogar wünschenswert, weil es zumeist der Beginn etwas Neues darstellen kann. Gut, ich will nicht übertreiben, aber zumindest stehen Krisen für mich für Veränderung. Eigentlich passierte in meinem Leben in den letzten Monaten äußerst viel. Ich hatte mit unmöglichen, aber trefflich schwer zu beschreibenenden schlechten Arbeitsbedingungen zu tun. Vielleicht sah ich dies alles zu privat und uninteressant für die Welt da draußen, an. Aber ist es nicht ein Thema mit dem wir 80 % unseres Lebens verbringen - Arbeiten...Ja und als unspannend kann ich die Ereignisse nicht wirklich verzeichnen. Aus diesem Grund, habe ich beschlossen, "noch" mehr von meinem alltäglichen Leben Preis zu geben.
Auf der anderen Seite merkte ich, dass mich dieses Blog-Sphäen mit den schönen Bildern und den nettdekorierten Rezepten ganz krank macht. Ist dies nicht alles ein Bild der Biedermann-Frau aus dem 50er Jahren nur in neuer Farbe und Form. Eigentlich ekelhaft. Dennoch muss ich zugeben, dass ich sowetwas auch mal gerne ansehe. Nur warum beschränken sich diese Frauen darauf zu kochen, zu backen und schlußendes auch noch zu basteln. Das nennt sich natürlich ganz hipp und demnach keineswegs dem alten Frauenbild entsprechend "DIY" do it yourself.
vor kurzem befand ich mich wohl in einer kleinen Blog-Krise. Wahrscheinlich ist dies normal und sogar wünschenswert, weil es zumeist der Beginn etwas Neues darstellen kann. Gut, ich will nicht übertreiben, aber zumindest stehen Krisen für mich für Veränderung. Eigentlich passierte in meinem Leben in den letzten Monaten äußerst viel. Ich hatte mit unmöglichen, aber trefflich schwer zu beschreibenenden schlechten Arbeitsbedingungen zu tun. Vielleicht sah ich dies alles zu privat und uninteressant für die Welt da draußen, an. Aber ist es nicht ein Thema mit dem wir 80 % unseres Lebens verbringen - Arbeiten...Ja und als unspannend kann ich die Ereignisse nicht wirklich verzeichnen. Aus diesem Grund, habe ich beschlossen, "noch" mehr von meinem alltäglichen Leben Preis zu geben.
Auf der anderen Seite merkte ich, dass mich dieses Blog-Sphäen mit den schönen Bildern und den nettdekorierten Rezepten ganz krank macht. Ist dies nicht alles ein Bild der Biedermann-Frau aus dem 50er Jahren nur in neuer Farbe und Form. Eigentlich ekelhaft. Dennoch muss ich zugeben, dass ich sowetwas auch mal gerne ansehe. Nur warum beschränken sich diese Frauen darauf zu kochen, zu backen und schlußendes auch noch zu basteln. Das nennt sich natürlich ganz hipp und demnach keineswegs dem alten Frauenbild entsprechend "DIY" do it yourself.
Freitag, 14. Dezember 2012
Interview mit Eva Illouz
polar: Ist diese schichtspezifische Analyse der
Partnerwahl nicht etwas traditionell? In Ihren Frankfurter Adorno-Vorlesungen
„Gefühle im Zeitalter des Kapitalismus“ untersuchen Sie unter anderem die
Auswirkungen neuer Technologien auf unser Gefühlsleben. Verändert das Internet
die Partnerwahl?
Illouz: Das Internet überträgt die ursprüngliche
Metapher eines „Marktes“ von Beziehungen vollständig in die Realität. Bei
Online-Partnerbörsen bestimmen die User bis ins kleinste Detail ihre
Präferenzen. Die Suche folgt der puren Logik der rationalen Wahl. Der User kann
aus einer Masse an Menschen, einem gigantischen Pool potenzieller Partner
wählen. Das Marktangebot ist schier endlos. Feste Attribute gewährleisten die
Vergleichbarkeit. Man kann sich zunächst sehr einfach und zwanglos auf jemanden
einlassen. Die meisten User gehen gleichzeitig auf mehrere Kontakte ein. Das
traditionelle Konzept von Liebe gründete auf Seltenheit. Das Internet bringt
romantische Kontakte im Überfluss. Die Ökonomie der Liebe hat sich dadurch
radikal verändert.
polar: Was bedeuten diese Veränderungen für die Qualität
von Gefühlen? Erwarten uns wirklich „Cold Intimacies“, wie der englische Titel
Ihres neuesten Buches suggeriert?
Illouz: Das Internet hat einen bisher
beispiellosen Zynismus geschaffen – einen Zynismus, der der Wiederholung
entspringt. Dieser Vorgang gleicht einem Spiel, das wir wahrscheinlich alle als
Kinder ausprobiert haben. Man wiederholt ein Wort so lange, bis es seine
Bedeutung verliert. Auch die Geschichte von Don Juan handelt davon. Unter
extremer Wiederholung wird selbst die sexuelle Begegnung eintönig. Das
Kennenlernen im Internet unterwirft romantische Begegnungen einem klaren Raster
und Drehbuch. Durch die häufige Wiederholung werden romantische Handlungen
eintönig. Unsere Gefühle stumpfen ab, werden zynisch.
polar: Das klingt nun aber gar nicht mehr nach
„immanenter“, sondern nach einer sehr expliziten Kritik.
Illouz: Richtig. Die Erfahrungen, die ich in
meiner letzten Untersuchnung erklären musste, waren wesentlich komplexer. Die
Partnersuche im Internet bietet durchaus Vorteile. Die klassischen
Geschlechterrollen sind weitgehend aufgehoben. Eine Frau kann selbst einen
Kontakt einleiten. Viele Frauen berichteten, dass sie sich dadurch wesentlich
freier fühlen. Aber allgemein herrscht ein larmoyanter Ton vor. Das Internet
formalisiert in sehr scharfer Weise den eigenen Marktwert. Die Mehrheit erfährt
dadurch aber hauptsächlich die fehlende Nachfrage. Ein klassisch marxistisches
Thema: Der Kapitalismus arbeitet gegen sich selbst. Die Logik der rationalen
Wahl untergräbt die Erfahrung romantischer Begegnungen. Die virtuelle Suche nach
Romantik zerstört ihr eigenes Objekt.
polar: Gibt es irgendeinen Ausweg aus diesem
Dilemma?
Illouz: Es gibt keinen Weg zurück, aber ich
glaube an die Kreativität menschlichen Handelns. Wir sind weit davon entfernt,
unser sexuelles und emotionales Leben komplett aus der Hand zu geben. Die Idee
der Freiheit der freien Selbstbestimmung unser intimen Beziehungen wird nicht
verschwinden. Diese Logik der freien Wahl wird sich weiter ausbreiten und
vertiefen. Jede neue Entwicklung der Romantik müsste innerhalb dieser Logik
entstehen. Das Internet hat und wird weiterhin unsere romantischen Empfindungen
verändern. Die technologische Entwicklung des Internet wird auch nicht die
letzte bleiben. Wir finden andere Wege und die Kultur der zwischenmenschlichen
Begegnungen passt sich daran an. Die Fähigkeit allerdings, langfristige
Bindungen einzugehen, schwindet, da sie von der Vorstellung abhängt, dass der
Partner einzigartig ist. Die Idee des einen und nur einen Gegenparts, welche den
Kern der traditionellen romantischen Liebe bildete, ist unwiderbringlich
verloren.
Gespräch und Übersetzung von Bertram Keller
Das Borderline meine Chefin und ich
...hat wohl seit gestern, meinem letzten Arbeitstag, ein Ende. Ich habe meinen Arbeitsplatz geräumt. Alte Papiere zusammengesammelt und in den Müll geschmießen. Digitale Ordner und kritische E-Mails gelöscht. Mein ganzes Hab und Gut in eine Plastiktüte geschmießen und den Schlüssel in den Meckerkasten. (wie ironisch) Die zweite Kündigung in 3 Monaten sollte wohl genug Zeichen dafür sein, dass meckern nichts bringt. Das Schlimmste war eigentlich zu erleben, wie schlecht es meiner ehemaligen Kollegin, während ihrer letzten Arbeitswochen erging. Ich ertrug selbst ihre Anwesenheit nicht mehr, weil ihr innerer Druck den ganzen Büroraum einnahm.
Was mich jetzt immernoch um der Verstand bringt und gleichzeitig schon wieder faszinierend ist, dass sie es auch wieder in meinen letzten Tagen schaffte, es so hinzustellen, als hätte ich sie nur andauernd falsch verstanden. .... von wegen liebe Barbara "da musst du wohl ein Problem haben"...Wenn 14 ehemalige MitarbeiterInnen in sieben Jahren auf meiner Stelle nicht auch die gleichen Schwierigkeiten gehabt hätten und es darüber auch einen regen Austausch gab, hätte ich mich wahrscheinlich wirklich einliefern lassen können.
Schön nur, dass ich mir die Erinnerung an das Rumpelstilzchen an dem Tag meiner Kündigung bewahren kann. Ich sprach wie schlecht es mir geht und welchen Druck ich mit ihr in der Zusammenarbeit empfinde und sie.... das ist ja der Hammer und sowas von unmöglich gegenüber dem Haus, ihr und den MitarbeiterInnen, dass ich ihr das so vorschmeiße. Wirklich köstliche Darbietung.
Was mich jetzt immernoch um der Verstand bringt und gleichzeitig schon wieder faszinierend ist, dass sie es auch wieder in meinen letzten Tagen schaffte, es so hinzustellen, als hätte ich sie nur andauernd falsch verstanden. .... von wegen liebe Barbara "da musst du wohl ein Problem haben"...Wenn 14 ehemalige MitarbeiterInnen in sieben Jahren auf meiner Stelle nicht auch die gleichen Schwierigkeiten gehabt hätten und es darüber auch einen regen Austausch gab, hätte ich mich wahrscheinlich wirklich einliefern lassen können.
Schön nur, dass ich mir die Erinnerung an das Rumpelstilzchen an dem Tag meiner Kündigung bewahren kann. Ich sprach wie schlecht es mir geht und welchen Druck ich mit ihr in der Zusammenarbeit empfinde und sie.... das ist ja der Hammer und sowas von unmöglich gegenüber dem Haus, ihr und den MitarbeiterInnen, dass ich ihr das so vorschmeiße. Wirklich köstliche Darbietung.
Sonntag, 9. Dezember 2012
Mittwoch, 14. November 2012
Das Dorf in der Stadt lassen
Manchmal laufe ich Samstag nachmittags durch die Stadt und es schleicht sich langsam eine Schwere ein, die sich auf meine Brust legt. Nach ein, zwei Stunden bin ich völlig überfordert mit mir der Stadt, den vielen Menschen und Fassaden und den wenigen tatsächlichen Kontakten. Seitdem mir bewusster wurde, wie anstrengend dies ist und wie schlimm sich diese Einsamkeit unter vielen anfühlen kann, gehe ich anders mit meiner Umwelt um. Ich grüße die Verkäuferin vom Bäcker auch im Plus, lasse mich auf einen Schnack mit der Blumenverkäuferin ein und ärgere mich gemeinsam mit einem Passanten, der auch vergessen hatte die neue Monatkarte einzustecken. Das kann eine Stadt viel menschlicher machen... sogar den Prenzl´berg.
Sonntag, 4. November 2012
Dienstag, 30. Oktober 2012
Donnerstag, 25. Oktober 2012
Hommage an meine lieben Freunde
Was gibt es besseres als einen Abend in ausgelassener Stimmung mit guten Freunden. Sich gegenseitig an wohlkennende Grenzen zu necken, ohne diese zu überschreiten. Lachkrämpfe. Alte und neue Geschichten zu durchleben. Sich über liebenswerte Ticks der Anderen zu freuen und über die eigenen benannten mit einer gewissen Selbstironie lachen zu können. Einfach Sein zu können - weil Jahre von Höhen und Tiefen einen verbinden...und eines geblieben ist - der Wille an diesem besondern Element des Lebens festzuhalten.
Montag, 22. Oktober 2012
Do more of what makes you happy
Against Geplante Obsoleszens
Lass dich als Verbraucher nicht hinters Licht führen. Schaue genau hin was du kaufst. Die Umwelt und der Geldbeutel dankt es dir.
Sonntag, 21. Oktober 2012
Be authentic - and do not force yourself to do so
Da ich nun anscheinend akzeptieren muss, dass es ein durchgehend befreites Gefühl nur in Momentabschnitten gibt, möchte ich nun wenigstens dazu beitragen, dass diese Momente öfters durchbrechen. Das mag heißen, dass ich mitwirken möchte, den Druck, der auf uns tagtäglich lastet immer etwas mehr zu reduzieren.
Auch mein zweiter Vorname heißt Perfektion, auch wenn das kaum jemand von mir glauben mag. Jedoch habe ich im Berufsleben gelernt, dass ich mit dieser Einstellung nicht sehr weit komme. Qualität ist nicht unbedingt gefragt. Dennoch erschreckt mich fast noch mehr, wie viele junge Menschen es gibt, die vor lauter Druck und Perfektionsdrang sich selbst vergessen. Sie moderieren beispielsweise mit äußerter Präzesion und fast biederer Ernsthaftigheit ein Gremium, so dass ich ihnen gar nicht folgen kann, weil ich nur damit beschäftigt bin nach Persönlichkeit und Klangfarbe zu suchen. Jedoch danke ich ihnen und allen anderen von denen mir Anselmo im Bachlor und Master Politikwissenschaft erzählt. Sie zeigen mir, dass es sich lohnt eine blöde Frage zu stellen, oder mal kurz zu stottern; - dass ich gerade dadurch lebendig bin und damit auch eine Diskussion lebendig gestalte.
Auch mein zweiter Vorname heißt Perfektion, auch wenn das kaum jemand von mir glauben mag. Jedoch habe ich im Berufsleben gelernt, dass ich mit dieser Einstellung nicht sehr weit komme. Qualität ist nicht unbedingt gefragt. Dennoch erschreckt mich fast noch mehr, wie viele junge Menschen es gibt, die vor lauter Druck und Perfektionsdrang sich selbst vergessen. Sie moderieren beispielsweise mit äußerter Präzesion und fast biederer Ernsthaftigheit ein Gremium, so dass ich ihnen gar nicht folgen kann, weil ich nur damit beschäftigt bin nach Persönlichkeit und Klangfarbe zu suchen. Jedoch danke ich ihnen und allen anderen von denen mir Anselmo im Bachlor und Master Politikwissenschaft erzählt. Sie zeigen mir, dass es sich lohnt eine blöde Frage zu stellen, oder mal kurz zu stottern; - dass ich gerade dadurch lebendig bin und damit auch eine Diskussion lebendig gestalte.
Der Markt und seine Kinder
Ich bin langsam in das Alter gekommen, indem ich über das Kinder kriegen nachdenke; indem ich mich immer wieder mit Freundinnen ertappe über diese Art von Zukunft zu philosophieren. Dennoch ist mir noch unklar, wie diese Zukunft konkret aussehen wird. Anselmo erzählte heute, dass die Frau seines Cousins ihre 1-Jährige Tochter drei Tage hintereinander nicht sieht, weil sie Vollzeit im Schichtdienst arbeitet. Ihr Mann ist Ingenieur und arbeitet natürlich auch Vollzeit.
Kriegen wir heutzutage Kinder um sie nicht zu sehen? - frage ich mich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihre Tochter gerne öfter sehen möchte, doch der Lebensstandard will gehalten werden. Große Wohnung, Auto, Flachbildschirm, neuester Laptop, I-Pad, I-Phone etc. etc.
Aber was helfen mir 4 000 Euro monatlich auf dem Konto, wenn die Beziehung zu meinem Kind dabei auf der Strecke bleibt. Nicht nur wir sollen flexibler für den Arbeitsmarkt werden, sondern er auch für uns. Männer sollen mehr Möglichkeit haben Teilzeitstellen einnehmen zu können, was zudem eine gesellschaftliche Akzeptanz dieses Lebenskonzepts vorraussetzt. Mit meinem Liebsten scheint es da auch noch einigen Diskussionbedarf zu geben ;-)
Allgemein habe ich das dumme Gefühl wir haben den Zenit des sozialen Zeitalters bereits erreicht und der Markt entscheidet Weiteres. Entscheidet er auch über die Stärke von Beziehungen in Familien?...oder ist alles sowieso darauf ausgelegt, engere Beziehungen zu meiden und sich mit eher zufälligen, lockeren Kontakten zufrieden zu geben (siehe Facebook)...buh diese Vorstellung gruselt mich. Aber was habe ich gelernt von fehlenden Urvertrauen, Bindungsstörungen, mangelnden Selbstvertrauen. Wenn uns diese Welt etwas abverlangt, dann ist es selbstbewusstes Auftreten. Nur deckt sich selbstbewusstes Auftreten mit einem gesunden Selbstvertrauen - wahrscheinlich nicht unbedingt.
Kriegen wir heutzutage Kinder um sie nicht zu sehen? - frage ich mich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihre Tochter gerne öfter sehen möchte, doch der Lebensstandard will gehalten werden. Große Wohnung, Auto, Flachbildschirm, neuester Laptop, I-Pad, I-Phone etc. etc.
hellomexi.co |
Allgemein habe ich das dumme Gefühl wir haben den Zenit des sozialen Zeitalters bereits erreicht und der Markt entscheidet Weiteres. Entscheidet er auch über die Stärke von Beziehungen in Familien?...oder ist alles sowieso darauf ausgelegt, engere Beziehungen zu meiden und sich mit eher zufälligen, lockeren Kontakten zufrieden zu geben (siehe Facebook)...buh diese Vorstellung gruselt mich. Aber was habe ich gelernt von fehlenden Urvertrauen, Bindungsstörungen, mangelnden Selbstvertrauen. Wenn uns diese Welt etwas abverlangt, dann ist es selbstbewusstes Auftreten. Nur deckt sich selbstbewusstes Auftreten mit einem gesunden Selbstvertrauen - wahrscheinlich nicht unbedingt.
Samstag, 20. Oktober 2012
Where is the social system gone - Soziale Arbeit 2012
Es waren immerhin 1000 SozialarbeiterInnen, die am Freitag zum Wochenendbeginn lautstarkt für eine reale Soziale Arbeit eintraten. Die Wörter "qualitativ hochwertig" möchte ich gar nicht erst in den Mund nehmen. Wenn die Öffentlichkeit nur einen Bruchteil davon verstehen würde, bzw verstehen wollen würde, wäre offensichtlich in was für eine Zukunft wir rennen.
Ich habe das ungute Gefühl ich selbst habe mich mit meiner Stelle in der Selbsthilfe auf eine Eisscholle gerettet, die aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch bald zu schmelzen beginnt. Es ist wirklich traurig. Kaum ein Job könnte so sinnvoll und erfüllend sein wie der der Sozialen Arbeit. Die Realität sieht jedoch anders aus: In keinen anderen Job, gibt es mehr Personen, die an einem Burnout-Syndrom erkranken. Durch die zunehmenden Kürzungen bleiben den SoziarbeiterInnen kaum noch Handlungsspielräume den Klienten tätsächlich zu unterstützen. Diese Diskrepanz zwischen Erwartungen an die Soziale Arbeit und den Möglichkeiten stürzt sie in eine Krise bzw. lässt eine Soziale Arbeit entstehen, die sich selbst betrügt. "Leider"können wir Menschen nicht wie Maschinen programmieren - nach 4 Sitzungen a 30 Minuten trinkt die Person kein Alkohol mehr, hat seine Schuldenberge im Griff und baut eine stabile Beziehung zu seiner Familie auf. In Wahrheit ist es ein ständiges Auf und Ab, ein Schritt vor zwei zurück und evtl. wieder zwei vor - dies jeden Tag aufs Neue auszuhalten gebührt mehr Anerkennung und vorallem eine angemessene Entlohnung.
Ich habe das ungute Gefühl ich selbst habe mich mit meiner Stelle in der Selbsthilfe auf eine Eisscholle gerettet, die aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch bald zu schmelzen beginnt. Es ist wirklich traurig. Kaum ein Job könnte so sinnvoll und erfüllend sein wie der der Sozialen Arbeit. Die Realität sieht jedoch anders aus: In keinen anderen Job, gibt es mehr Personen, die an einem Burnout-Syndrom erkranken. Durch die zunehmenden Kürzungen bleiben den SoziarbeiterInnen kaum noch Handlungsspielräume den Klienten tätsächlich zu unterstützen. Diese Diskrepanz zwischen Erwartungen an die Soziale Arbeit und den Möglichkeiten stürzt sie in eine Krise bzw. lässt eine Soziale Arbeit entstehen, die sich selbst betrügt. "Leider"können wir Menschen nicht wie Maschinen programmieren - nach 4 Sitzungen a 30 Minuten trinkt die Person kein Alkohol mehr, hat seine Schuldenberge im Griff und baut eine stabile Beziehung zu seiner Familie auf. In Wahrheit ist es ein ständiges Auf und Ab, ein Schritt vor zwei zurück und evtl. wieder zwei vor - dies jeden Tag aufs Neue auszuhalten gebührt mehr Anerkennung und vorallem eine angemessene Entlohnung.
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Vorsicht
Buh - jetzt muss ich aufpassen, dass mich das Schöne in meinem Blog nicht erdrückt. Zuviel schöne Objekte, besonders wenn sie mit Geld (vorallem mit vielem) zu kaufen sind, sind erdrückend. Sie erdrücken Stimmungen und wie hier Blogs. Also - es ist an Vorsicht gebot. Meine Konsumgier schlägt sonst um sich...
In Berlin gibt es noch was zu entdecken...
Theaterhaus Berlin Mitte – Produktionszentrum für Freies Theater
Im Theaterhaus Berlin Mitte arbeiten rund 2000 Künstler jährlich an ca. 250 Theater-, Tanz- und Musik-Produktionen, die in Berlin sowie überregional und international zur Aufführung kommen. Durch Festivals, Veranstaltungsreihen und internationale Kooperationen ist das Theaterhaus als zentraler Produktionsort für freies Theater auch grenzüberschreitend bekannt geworden.
Ab und zu passiert es doch noch Mal. Berlin überrascht mich. Ich dachte immer, dass ich die "linke Szene" in Berlin recht gut kennen gelernt habe. Doch auf einmal tut sich vor mir eine rießiger Plattenbau mitten in Mitte auf. Als ich hineinschlüpfe in das Dickicht an Freiraum, fühle ich mich so gleich wohl. Während unserem ganzen Vorbereitungsworkshop des Theaters der Unterdrückten für den Aktionstag Soziale Arbeit am 19.10, habe ich ein Lächeln auf dem Gesicht. Ich glaube zu wissen, dass dies auch etwas mit der vielfältigen, weiten, freien Atmosphäre des Hauses zu tun hat.
Im Theaterhaus Berlin Mitte arbeiten rund 2000 Künstler jährlich an ca. 250 Theater-, Tanz- und Musik-Produktionen, die in Berlin sowie überregional und international zur Aufführung kommen. Durch Festivals, Veranstaltungsreihen und internationale Kooperationen ist das Theaterhaus als zentraler Produktionsort für freies Theater auch grenzüberschreitend bekannt geworden.
Ab und zu passiert es doch noch Mal. Berlin überrascht mich. Ich dachte immer, dass ich die "linke Szene" in Berlin recht gut kennen gelernt habe. Doch auf einmal tut sich vor mir eine rießiger Plattenbau mitten in Mitte auf. Als ich hineinschlüpfe in das Dickicht an Freiraum, fühle ich mich so gleich wohl. Während unserem ganzen Vorbereitungsworkshop des Theaters der Unterdrückten für den Aktionstag Soziale Arbeit am 19.10, habe ich ein Lächeln auf dem Gesicht. Ich glaube zu wissen, dass dies auch etwas mit der vielfältigen, weiten, freien Atmosphäre des Hauses zu tun hat.
Abonnieren
Posts (Atom)