Donnerstag, 27. Dezember 2012

Die Zeiten bleiben, die Jahre gehen - ich bin im Wandel

Eigentlich wollte ich den Abschnitt beginnen, dass ich froh darüber bin, dass die Weihnachtstage mich die Turbulenzen der letzten Wochen vergessen ließen. Jedoch muss ich bei genauerer Betrachtung erkennen, dass selbst während dieser schönen Tage, nicht alles gut war und ich vielmehr lernte das Leben anders zu sehen.
Meine Freundin hatte nach einer sehr schweren Geburt, nach der ihr kleiner Sohnemann sogleich in eine andere Klinik verlegt werden muss, nun kurz vor Weihnachten wieder zu Hause angekommen, nochmals erhebliche Blutungen erlitten und musste sich einer Not-OP unterziehen. Heilig Abend verbrachte sie und ihr drangsalierte Körper im Krankenhaus. Sie meinte ohne die Blutzufuhr, die sie vorerst direkt nach der Geburt abwehren wollte, hätte sie es wahrscheinlich nicht überlebt. Dennoch - Sie ist auf dem Weg der Besserung, unterstützt durch ihre bessere Hälfte und der Kleine ist quietschfidel.
Es waren wunderschöne Momente mit meinem Liebsten. Wir gingen einfach schön miteinander um und genossen jeden Augenblick zusammen. Toll war natürlich das erste Weihnachten mit meinen beiden Nichten. Es ist schon schön, zu merken dass sie gerne mit ihrer Tante und Patin zusammen sind. Mit meinem Patenkind kann ich mich nun in richtige Phantasiewelten einspinnen. Es ist beeindruckend zu merken, welchen Spaß sie entwickelt, wenn wir gemeinsam kleine Träume aufbauen. Ich bin dann auch selbst von mir überrascht, wie selbstverständlich diese kreativen Einfälle fließen. Das tut verdammt gut, weil ich auf diese Art und Weise lerne loszulassen. Anders funktioniert es nicht. Natürlich begleitete auch die Krankheit meines Vaters das Weihnachtsfest. Ich war sehr dankbar, dass er Heilig Abend und den 1. Weihnachtstag mit uns verbringen konnte. Das schlimmste wäre gewesen, wenn ich ihn schon dann mit meinem verdammten Schnupfen angesteckt hätte. Es ist traurig sich eingestehen zu müssen, dass wir nur noch wenige Weihnachten zusammen feiern können. Dennoch bin ich froh, dass ich Abschied nehmen darf. Dass wir uns Zeit lassen können, alle Fragen zu beantworten und bewusste Momente in unserer Vater-Tochter-Beziehung erleben dürfen. Meine bessere Hälfte hatte diese Chance nicht. Wir feiern morgen die Trauerfeier für seinen Vater. Am 31.12 fliegt er nach Kamerun, um die Beerdigung vorzubereiten. Mit diesem Ereignis schwankt wie aus dem Nichts, seine Familie in mein Leben.... und in seines. Nun soll er nach 11 Jahren unvorbereitet nach Kamerun reisen, um seinen Vater zu verabschieden, den er ebenso lange nicht gesehen hatte.
Ich werde am 2. Januar meine neue Arbeit beginnen - gewiss mit Engagement, aber ohne große Erwartungen. Am 5. Januar werden ich das Neujahr- Orakel befragen. Die Zeiten bleiben turbulent.

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