Sonntag, 23. September 2012

Die Idee ist gut aber die Zeit ist nicht bereit...


Gestern habe ich mit meiner Freundin über von Berlin Weggehen, Hierbleiben philosophiert. Dass die Stadt sich immer mehr zu füllen scheint. Dass es immer schwieriger wird sich treu zu bleiben. Dass Berlin noch so individuell sein kann, es doch immer verlangt wird, dass wir uns an eine gewisse "Individualität" anpassen. Sich nicht anzupassen bedeutet gegen den Strom zu schwimmen. Was sich natürlich auf längere Frist nicht ganz unanstreng gestaltet. Aber fast noch schlimmer ist es, wenn ich merke, dass ich mich bereits verändere. In der S-Bahn komme ich mit einer älteren Dame ins Gespräch und freue mich über die ungezwungene Unterhaltung. Ich nehme mir sogar vor mich von ihr zu verabschieden (was eigentlich schon selbstverständlich sein sollte) - vergesse dies nur wieder im nächsten Augenblick und verlasse die Bahn. Schräg - wirklich schräg.
Es ist als würden alle Selbstschutzmechanismen automatisch aktiviert. Zum einen bedeutet S-Bahn fahren eine ständige unnatürliche Reizüberflutung. Du bist mit dutzenden von Menschen auf engsten Raum. Schulter an Schulter, Knie an Knie. Jedoch kommt es kaum zum zwischenmenschlichen Kontakt. Nur selten treffen sich Blicke und noch seltener entwickelt sich ein Gespräch. Die meiste Zeit starrt mensch vor sich hin, gebannt in seiner eigenen Welt bzw. Leere. Wahrscheinlich wären wir aber eben auch überfordert auf all die Menschen zu reagieren und der Erwartungshaltung der anderen gerecht zu werden. Tragen große Städte bereits zu Entfremdungsmechanismen bei...keine Frage...nur was ist die Antwort...

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